Was günstige Persönliche Schutzausrüstung wirklich leisten muss
Der Preis entscheidet – aber nicht immer über das Richtige. Wenn du Persönliche Schutzausrüstung (PSA) einkaufst, stellst du dir vielleicht die Frage: Reicht auch das günstige Modell? Die ehrliche Antwort: Manchmal ja – aber nur, wenn du weißt, worauf es ankommt. Denn: Nicht jeder günstige Handschuh oder Helm ist automatisch schlecht. Aber jede PSA, die nicht normgerecht schützt, ist ein Sicherheitsrisiko – für dich, dein Team und deinen Betrieb.
Günstig ist nicht gleich billig – das macht den Unterschied
Günstige PSA kann eine sinnvolle Wahl sein, wenn sie die relevanten Normen erfüllt. Billige Produkte ohne Zertifizierung sind dagegen gefährlich – sie schützen oft nicht ausreichend und geben dir nur ein trügerisches Gefühl von Sicherheit. Beispiel aus der Praxis: Ein günstiger Handschuh ohne Schnittschutz mag im Lager reichen – aber in der Metallbearbeitung kann er zur echten Gefahr werden. Im Zweifel gilt: Lieber einfache, aber geprüfte PSA als ein vermeintliches Schnäppchen ohne Nachweis.
Sicherheit geht vor Preis – immer
Ob auf der Baustelle, im Labor oder in der Werkstatt – die wichtigste Aufgabe von PSA ist der Schutz deiner Gesundheit. Dafür gibt es verbindliche Normen wie:
| Produktbereich | Relevante Norm | Schutzfunktion |
| Chemikalienschutzhandschuhe | EN ISO 374-1/-5 | Schutz vor Chemikalien & Mikroorganismen |
| Sicherheitsschuhe | EN ISO 20345 | Schutz vor Stößen, Durchtritt, Rutschen |
| Warnschutzkleidung | EN ISO 20471 | Sichtbarkeit bei Tag & Nacht |
Ergänzender Tipp:
Achte darauf, dass die Normangaben immer mit einer Prüfnummer oder einem Zertifikat verifiziert sind. Nur so stellst du sicher, dass die PSA wirklich nachweislich geprüft und zugelassen ist – und nicht nur mit einer vermeintlichen Norm beworben wird.
Komfort ist Teil der Sicherheit
Günstige PSA ist oft etwas schlichter – das muss nicht schlecht sein. Aber: Wenn sie nicht bequem ist, wird sie nicht getragen. Und das ist ein Risiko für sich. Ein Handschuh, der rutscht, ein Helm, der drückt – solche Produkte landen schnell in der Ecke.
Komfortmerkmale, die wirklich zählen:
- gute Passform & Größenvielfalt
- atmungsaktive Materialien
- rutschfeste Griffflächen
- gepolsterte Zonen oder weiche Innenbeschichtung
- ergonomisches Design für längeres Tragen
Fazit: Auch günstige PSA sollte so bequem sein, dass du sie jeden Tag gerne trägst – nur dann schützt sie dich wirklich.
Stell dir diese 4 Fragen vor dem Kauf
- Was muss geschützt werden? (z. B. Chemie, Schnitt, Hitze)
- Welche Norm ist vorgeschrieben oder sinnvoll?
- Wie lange trägst du die PSA täglich?
- Musst du dich viel bewegen, greifen, sehen oder hören?
Je genauer du deine Anforderungen kennst, desto besser kannst du entscheiden, ob ein günstiges Modell ausreicht – oder ob es mehr sein muss.
So erkennst du geprüfte PSA
Du willst sicher gehen, dass deine PSA den Normanforderungen entspricht?
Achte auf folgende Hinweise:
- CE-Kennzeichnung: zeigt an, dass das Produkt die europäischen Sicherheitsanforderungen erfüllt.
- Herstellerangaben: prüfen, ob die Norm (z. B. EN ISO 374-1 oder EN ISO 20345) vollständig genannt ist.
- Konformitätserklärungen oder Zertifikate: auf Anfrage beim Händler oder Hersteller erhältlich – sie belegen die tatsächliche Prüfung.
Diese Informationen sollten klar und transparent auf Verpackung, Etikett oder Produktdatenblatt zu finden sein.
Fazit: Sicherheit darf kein Kompromiss sein
Günstige PSA ist völlig okay – wenn sie schützt. Aber: Normschutz, Komfort und Praxistauglichkeit sind Pflicht. Denn PSA ist kein Modeartikel – sondern deine tägliche Sicherheitsausrüstung. Deshalb gilt: Nicht der Preis entscheidet, sondern die Schutzwirkung.
Dein Schutzprofi-Tipp
Du willst nicht zu viel zahlen – aber auch keine Sicherheit verschenken? Dann achte beim Einkauf auf:
- zertifizierte Normen
- nachvollziehbare Prüfberichte
- angenehme Trageeigenschaften
- echte Praxistauglichkeit
Lass dich von Profis beraten – und schau dir geprüfte PSA-Modelle mit gutem Preis-Leistungs-Verhältnis an.
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